Es ist müßig, auf archäologische Belege dafür zu warten, dass der Metarealismus bereits bei der Errichtung oder wenigstens der Zerstörung archaischer Denkpaläste eine Rolle gespielt hätte. Auch die Chroniken der großen Gewaltherrscher oder die Wareneingangsregister alter Tempel würde man vergeblich nach seiner Erwähnung durchforsten. Wenn er schon damals wirkte, dann nur durch ein uns verschwiegenes Büchlein.
Nicht besser steht es mit Belegen für seine Behauptung, die Wirklichkeit unserer Zeit zu sein. Er passt in kein geltendes Paradigma der Wissenschaft. Er ist durch keinen politischen Konsens verbrieft. Den Joker, durch göttliche Offenbarung in die Welt gekommen zu sein, würde er selbst aussortieren. So bleibt die Quellen- und Indizienlage des Metarealismus, auch wenn zur Verwirrung der Leser einige harte Fakten eingestreut sind, ein Sammelsurium phantastischer Behauptungen, die von Realitätstüchtigen als unglaubwürdig betrachtet werden. Sie glauben sich unzugänglich für ihn. Wie Wasser am Gefieder eines Schwans perle er an ihrer Realitätstüchtigkeit ab.
Es sind diese einfachen Fragen nach Quellen und Plausibilitäten, durch die sich der Metarealismus bei einer ersten Begegnung mit ihm ungeschehen machen lässt. Doch nicht immer und nicht für alle Zeit bleiben dem Unglaubwürdigen und dem Ungeschehenen der Zutritt zur Wirklichkeit verschlossen. Als würde er von einem unstillbaren Seinsverlangen getrieben, hat sich der Metarealismus wie ein Schatten an die Wirklichkeit geheftet, um überall dort, wo sie ihn mit ihrer Vernunft weg zu leuchten vermeint, insgeheim mit ihr zu verschmelzen. Unser Verdikt über die Natur, dass Substanz und Schatten nicht ineinander übergehen können, ignorierend, gewinnt er an Sein, wo die Wirklichkeit selbst unglaubwürdige Züge annimmt.